Wie verkraftet die Mannschaft die Abgänge? Sind die Spieler zu ersetzen?
René Deitert: Nein, niemand dieser drei ist weder menschlich noch handballerisch nur annährend zu ersetzen! Tim, Marco und Jan sind BTB-ler und fehlen dem Verein nicht nur auf dem Handballfeld. Für uns sind es aber nicht nur diese drei, die uns in der Vorbereitung auf die Saison fehlen. Jan Fischer hat aus zeitlichen Gründen erklärt, dass er nicht mehr zur Verfügung steht. Und mit Sebastian Ghislain (gesundheitliche Gründe), Uwe Müller (Studium) und Patrick Mosemann (Wehrdienst) fehlen noch weitere Leute in der Vorbereitung, die wichtig fürs Team sind.
Wenn man die Namen in Tore umwandelt, ergibt das bei Schneider, Stoffel und Fischer die Zahl 406. Sprich: Die drei Spieler, die dir nicht mehr zur Verfügung stehen, haben fast die Hälfte der BTB-Tore der letzten Saison erzielt. Ersetzen hin oder her, was bedeutet das für die BTB-Reserve?
René Deitert: Dass wir komplett umdenken müssen – und auch schon umgedacht haben. In den letzten vier Wochen konnten wir schon sehr gut in die neue Richtung arbeiten und müssen nun weiter an der Umsetzung des neuen Konzepts festhalten. Die BTB-Reserve wird in der nächsten Saison einen ganz anderen Handball spielen.
Mit welchem Ziel?
René Deitert: Möglichst schnell genügend Punkte zu sammeln, dass wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben werden. Das ist unser Ziel: nach diesem heftigen Aderlass nicht absteigen.
Wenn so viele Leute nicht mehr zur Disposition stehen, mit wem trainierst du dann, d. h. wer ist dazugestoßen?
René Deitert: Auf der Torwartposition sind zur Zeit vier Männer im Training. In Daniel Braun haben wir einen der beiden letztjährigen etatmäßigen BTB 2-Keeper. Christopher Ley, der letzte Saison schon zeitweise zwischen unseren Pfosten stand, ist zurückgekehrt, und mit Florian Butzkus ist noch ein neuer ambitionierter Mann in die Vorbereitung eingestiegen. Letzter und "prominentester" Neuzugang ist Tim Schmitz, der nicht nur über Oberliga-Erfahrung verfügt, sondern auch in den ersten Trainingseinheiten einen sehr guten Eindruck hinterlassen hat. Egal, wer beim Saisonstart im Tor steht, auf dieser Position sind wir überdurchschnittlich gut besetzt.
Und gibt es endlich einen Linkshänder in der BTB-Reserve?
René Deitert: Ja, Andreas Herchenhan (TV Vorst, Tönisvorst bei Krefeld) heißt er und passt einfach sehr gut ins Team. Des Weiteren sind mit Lukas Reusch (eigene A-Jugend) und Nikolas Parun weitere junge Leute im Vorbereitungsensemble. Und dann gibt es natürlich noch die "alten Reserve-Bandits" wie Benny Schmitz, Markus Klopfstein, Stephan Königs, Marcel Peters usw. Über diese Spieler kann man zur Zeit noch nicht so viel sagen. Die Quantität beim Training ist gegeben, aber qualitativ muss es ab dem 25. August stimmen.
Wie würdest du die beiden ersten Testspiele bewerten?
René Deitert: Im ersten Test gegen die Zweitvertretung von Schwarz-Rot überzeugten wir vor allem in der Abwehr. Sowohl die offensiven als auch die defensiven Deckungsvarianten funktionierten gut. Im Spiel nach vorne gingen die Jungens über die gesamte Distanz volles Tempo und ließen nur beim Abschluss Konzentrationsschwächen erkennen.
Im zweiten Spiel der Vorbereitung zahlten wir über weite Strecken Lehrgeld gegen die stark aufspielenden Gäste. Allerdings ist eine ambitionierte Oberliga-Mannschaft auch kein Maßstab für uns. Schön war es zwar, gegen die Jungens von Stephan Xhonneux zu spielen, im Verlauf des Spiels hatten wir dennoch nicht den Hauch einer Chance.
Trotzdem bist du als neuer BTB 2-Trainer zufrieden?
René Deitert: Natürlich! Wir haben schon gute Ansätze gezeigt und gerade in der Defensive stark gearbeitet. Es dauert halt seine Zeit, bis eine Mannschaft die Sprache ihres Trainers versteht bzw. eine gemeinsame Sprache gesprochen wird. Aber ich glaube, dass wir auf einem guten Weg sind.
Wie geht's nun weiter, drei, vier oder fünf Trainingseinheiten pro Woche?
René Deitert: Natürlich ... nicht! (Lacht.) Die kommende Woche ist individuelles Kraft- und Lauftraining angesetzt, einfach um mal Abstand zu gewinnen. Dann startet die dritte und letzte Phase unserer Vorbereitung. Spielkonzeptionen und vor allem Testspiele stehen auf dem Plan. Das wird sehr intensiv. Eine hohe zeitliche und körperliche Belastung für alle Beteiligten.
Weiterhin viel Spaß und Erfolg in der Vorbereitung!