"Jeder muss überlegen, wie er sich motiviert"
 
Interview mit Top-Torschütze Christian Rommelfanger
 
BTB-Rückraumspieler Christian Rommelfanger macht in dieser Spielzeit dort weiter, wo er in der vergangenen Saison aufgehört hat: beim Torewerfen. Offizielle 219 Treffer gelangen dem 23-Jährigen in seinem ersten Regionalliga-Jahr. Damit belegte er in der Torjägerliste der Regionalliga West in der Saison 2005/2006 Platz vier – hinter Teamkollege Simon Breuer, der mit 264 Treffern auf Platz drei landete und bester Werfer in den Reihen der Bandits war. Platz eins belegte ligaweit Dinslakens Spielertrainer Marius Timofte, dessen 305 Treffer seine Mannschaft bekanntermaßen jedoch nicht vor dem Abstieg retten konnten. Auf Rang zwei landete Leichlingens Kreisläufer Bruno Scherer (277).
 
Das folgende Interview mit "Chrisse" führte Geertje Oldermann am 01.11.06.
Christian, in der vergangenen Saison nicht nur einer der besten BTB-Torschützen, sondern auch im Ligavergleich ganz weit vorne. Sicher gab es auch Angebote von anderen Vereinen. Warum bist du beim BTB geblieben?
Christian Rommelfanger: Das ist eine klare Sache: Ich spiele seit 15 Jahren beim BTB. Es ist einfach ein Traum, immer mit den gleichen Leuten zusammenzuspielen und gemeinsam hoch zu spielen. Wir sind zusammen gewachsen. Man versteht sich, obwohl man sich ja eigentlich seit Jahren jeden Tag sieht.
Das Ende der Fahnenstange ist für dich mit dem BTB also mit der Regionalliga noch nicht erreicht?
Christian Rommelfanger: Ich hoffe nicht. Ich glaube auch, dass es noch nicht erreicht ist. Potenzial ist auf jeden Fall noch da.
Gegen Hagen habt ihr ähnlich schlecht gespielt wie in Korschenbroich. Gegen starke Uerdinger und gegen Leichlingen lief es wiederum richtig rund. Warum gibt es diese Schwankungen?
Christian Rommelfanger: Vielleicht hat das in dieser Saison etwas mit der Motivation zu tun. Ich denke, mehr ist das nicht. Es ist nicht so, dass wir nicht in der Lage sind, Handball zu spielen. Die geistige Beweglichkeit war einfach nicht so da. Bei uns baut jeder Spieler auf dem anderen auf. Wenn die Kette einmal unterbrochen ist, dann klappt nichts mehr.
Wie kann man das bekämpfen?
Christian Rommelfanger: Jeder muss sich selbst überlegen, wie er sich motiviert. Jeder muss sich bewusst machen, was wir schon geleistet haben, und was wir leisten können. Den Grundstein muss jeder selbst legen.
Ihr steckt mitten in einer sogenannten "Englischen Woche", mit Spielen am Freitag, Dienstag und nun gegen Mettmann. Ist das eine große Belastung?
Christian Rommelfanger: Die Vorfreude auf die Spiele und die Freude am Spiel sind sehr groß. Anstrengender als Training ist es nur vom Kopf her, weil man sich immer wieder motivieren muss. Das gilt fürs Training nur in abgeschwächter Form.
In dieser Saison hat sich die Rolle des BTB gewandelt, vom Aufsteiger zu einer Mannschaft, die immer öfter auch als Favorit gesehen wird, wie Freitag gegen Mettmann. Was ist das für ein Gefühl?
Christian Rommelfanger: Ja, das stimmt. Aus verschiedenen Ecken werden wir sogar zum versteckten Favoriten um den Aufstieg gemacht. Manche denken auch, die Favoritenrolle passt nicht zu uns. Das sehe ich anders. Auch in der vergangenen Saison wussten wir, dass wir in manchen Spielen einfach besser sind. Von daher ist das jetzt keine große Veränderung. Grundsätzlich ist es für uns wichtig, von Spiel zu Spiel zu denken.
Bekommst du persönlich zu spüren, dass du jetzt nicht mehr der unbekannte Rückraumspieler eines Aufsteigers bist?
Christian Rommelfanger: Ich merke das schon, dass sich die Gegner besser auf mich eingestellt haben. Das verlangt dann wieder geistige Beweglichkeit von mir, dass ich mich darauf wiederum einstelle. Das ist aber nicht nur bei mir, sondern auch bei den anderen so. Das ist jetzt eine größere Herausforderung.
Man sagt ja, das zweite Jahr in einer neuen Liga ist immer das schwierigere. Trifft das auch für euch zu?
Christian Rommelfanger: Wir konnten in der vergangenen Saison einige Überraschungstreffer setzen, zum Beispiel unser erster Sieg in Hagen. Damit haben die Hagener einfach nicht gerechnet. Das fehlt uns jetzt. Dafür haben wir andere Vorteile. Wir sind gewachsen, individuell und als Mannschaft. Ich denke nicht, dass wir größere Probleme haben werden, als in der vergangenen Saison.
 
Saison 1. Herrenmannschaft
Spielplan 1. Herrenmannschaft 2006/2007
 
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