Gregor, wie fällt dein Fazit nach den ersten Monaten beim BTB aus?
Gregor Pohl: Was das Sportliche angeht, habe ich einen sehr positiven Eindruck. Das Training gefällt mir super, und auch mit der Mannschaft komme ich sehr, sehr gut klar. Spielerisch muss ich erst mal reinkommen und sehen, dass ich die kommenden Wochen heil überstehe.
In der Sommerpause bist du am Meniskus operiert worden. Wie geht es dem Knie jetzt?
Gregor Pohl: Das ist super. Ich habe rechts keinerlei Beschwerden mehr. Jetzt kommt es darauf an, dass ich mich traue, das Knie wieder voll zu belasten.
In der vergangenen Saison warst du einer der Leistungsträger in der Oberligamannschaft von HSG Bergneustadt-Gummersbach. Beim BTB sind deine Spielanteile bislang eher durchwachsen und liegen schwerpunktmäßig in der Abwehr. Wie gehst du damit um?
Gregor Pohl: Es ist sehr angenehm für mich. Ich war sonst immer der, der das Spiel machen und leiten musste. Natürlich muss ich mich erst daran gewöhnen und mit der neuen Rolle klar kommen. Was die Spielanteile angeht, muss ich mich im Training aufdrängen. Ich habe aber kein Problem damit, von der Bank zu kommen bzw. nur in der Abwehr eingesetzt zu werden. Zum Teil spiele ich lieber hinten als vorne.
Du bist ja Sohn eines sehr erfolgreichen Handballers, des Nationalspielers und langjährigen Bundesligaspielers Uli Pohl. Da wächst man mit dem Handball im Kinderwagen auf, oder?
Gregor Pohl: Als ich klein war, hatte ich die Idee, Fußball-Torwart zu werden, allerdings nur so lange, bis ich das erste Mal eine richtige Packung mit acht Toren gekriegt habe. Durch meinen Vater bin ich dann doch zum Handball gekommen, sowieso war ich oft mit beim Training, als ich klein war. Eine richtige Wahl hatte ich wohl nicht.
Wie groß ist vor dem Hintergrund des Erfolgs deines Vaters der Druck, selbst erfolgreich sein zu müssen?
Gregor Pohl: Ich denke, dass man schon das Ziel haben sollte, auch viel zu erreichen. Doch Europapokal-Sieger, Deutscher Meister, Nationalspieler – das ist schon sehr schwer zu schaffen. Außerdem hat sich der Handball auch weiterentwickelt. Das ist nicht mehr so leicht. Dennoch ist es mein Traum, der nicht unerreichbar ist, woran ich aber noch sehr, sehr hart und sehr, sehr viel arbeiten muss. Druck habe ich allerdings nicht. Sobald ich durch die Haustür bin, ist Handball vorbei und die Familie ist Thema.
Vor der Saison hast du ja einige Angebote von anderen Vereinen gehabt. Warum hast du dich für den BTB entschieden?
Gregor Pohl: Erst einmal ging es über Dormagen. Dann kam ich mit Khalid zusammen, und nach zwei, drei Gesprächen war ich sehr angetan. Ich bin sehr froh, in dieser Mannschaft gelandet zu sein.
Stichwort TSV Bayer Dormagen – von dort bist du ja nach Aachen ausgeliehen. Trainierst du dort auch mit?
Gregor Pohl: Ja, die Vormittagseinheiten und am Mittwochabend. Auch dort gefällt es mir sehr gut. Es ist ein sehr professioneller Verein, aber anders als beim VfL Gummersbach wird das Training dort von den Spielern nicht so sehr als Arbeit gesehen. Es ist auch Spaß dabei.
Was erwartest du in dieser Saison noch von dir und vom BTB?
Gregor Pohl: Erst mal muss ich den Sprung von der Oberliga in die Regionalliga schaffen. Ich denke, da bin ich auf einem guten Weg. Der nächste Schritt ist der, bei Dormagen voll einzusteigen. Das wird aber sicher noch dauern. Von mir erwarte ich, dass ich nach der Verletzung wieder richtig in Tritt komme und mich spielerisch weiterentwickle. Mit der Mannschaft haben wir gute Chancen, um Platz drei oder vier mitzuspielen. Übrigens: Ich hoffe noch, dass die Mannschaft meinen modischen Look akzeptiert, Stichwort Haarfrisur ...