"Wir müssen noch enger zusammenrücken"
 
Interview mit Rechtsaußen Dennis Mosemann, 25.11.06
 
Dennis Mosemann ist nach den Verletzungen von Stephan Windrath (Knie) und Martin Becker (Schulter) nun der einzige Linkshänder in Reihen der Bandits.
 
Mitte November sprach Geertje Oldermann mit ihm über den Druck, der nun auf ihm lastet.
BTB-Rechtsaußen Dennis Mosemann
Tja Dennis, du bist nun wohl der einzige Spieler, der eine Stammplatzgarantie hat und über 60 Minuten auf dem Feld bleiben darf, oder?
Dennis Mosemann: Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Aber klar, als einziger Linkshänder werde ich wohl nur in Ausnahmefällen ausgewechselt.
Setzt dich die Situation sehr unter Druck, oder ist das eine zusätzliche Motivation für dich?
Dennis Mosemann: Von beidem etwas. Zum einen gibt mir das natürlich Sicherheit, aber andererseits ist es auch gefährlich. Gerade auf Außen passiert es schnell mal, dass man die ersten beiden Bälle verwirft. Für die Mannschaft wäre es dann natürlich schön, wenn ein anderer Spieler eingewechselt werden könnte. Aber momentan bin ich in ganz guter Verfassung und habe das nötige Selbstvertrauen. Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass das eine ganz schöne Belastung ist.
Martin ist inzwischen der vierte Spieler mit einer schweren Verletzung. Inwiefern fehlt er euch und fehlen euch die anderen Verletzten – oder auch Andreas Roderburg, der ja beruflich sehr eingespannt ist?
Dennis Mosemann: Insgesamt fehlen uns dadurch in manchen Situationen die Alternativen. Dass Martin als einziger Halbrechter verletzt ist, ist natürlich ein herber Rückschlag. Aber Andreas Roderburg war beispielsweise in der vergangenen Saison nicht da, und Christian Wirtz hat bis auf den Weiden-Cup auch noch gar nicht gespielt. Da ist es schwer zu sagen, wie sehr sie uns fehlen. Da lässt sich höchstens erahnen, was noch möglich wäre, wie viel Potenzial wir noch haben.
Wie kompensiert ihr die Ausfälle?
Dennis Mosemann: Wir müssen noch enger zusammenrücken. Das haben wir auch in der Mannschaftssitzung am Montag besprochen. Wir müssen uns in der Abwehr mehr helfen und im Angriff noch variabler spielen, mehr mit Positionswechseln arbeiten.
Dafür müssen jetzt Spieler ran, die am Anfang der Saison noch nicht so im Mittelpunkt standen. Ich meine da vor allem Lukas und Merten Krings. Wie ist dein Eindruck von den beiden Youngstern?
Dennis Mosemann: Sehr gut. Wenn man sie beim Training sieht, sind sie immer voll motiviert. Ich glaube, sie haben bisher noch kein Training versäumt. Das ist vorbildlich. Beide haben es mehr als verdient zu spielen.
Die bisherige Saison lässt sich oberflächlich gesehen unter dem Titel "Zu Hause hui – auswärts pfui" zusammenfassen. Woran liegt das?
Dennis Mosemann: Darüber haben wir uns in der Mannschaft auch schon Gedanken gemacht. Wenn man zu Hause spielt, dann hat man das Publikum im Rücken. Die peitschen uns dann richtig nach vorne, besonders wenn die Jugendspieler mit ihren Trommeln da sind. Im Gegensatz dazu waren dann in Minden nur ganz wenige Zuschauer in der Halle. Da haben Spannung und Stimmung völlig gefehlt. Ich denke aber, wir hatten auswärts bislang auch stärkere Gegner als zu Hause.
Was wollt ihr nun ändern?
Dennis Mosemann: Es ist natürlich schwer, Spannung künstlich aufzubauen. Das geht nicht. An der Spielvorbereitung liegt es, denke ich, auch nicht. Wir müssen noch mehr zu einem verschworenen Haufen werden und bei den Auswärtsfahrten mehr Stimmung machen.
 
Saison 1. Herrenmannschaft
Spielplan 1. Herrenmannschaft 2006/2007
 
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