"Zu häufig an der Grenze unserer Möglichkeiten"
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Kurz vor Ostern 2008 steht die 1. Damenmannschaft des DJK-BTB unter ihrem neuen Trainer Ralf Kern auf einem hervorragenden zweiten Tabellenplatz. Anlass für Damenwart Markus Schleipen, Lena Freyaldenhoven, die wieselflinke Rückraumlinke der Banditas, zur Situation im BTB-Oberliga-Damenteam zu befragen.
Markus Schleipen: Ist die Situation nicht merkwürdig? Deine Mannschaft belegt gegenwärtig einen hervorragenden zweiten Platz in der Oberliga-Tabelle. Mit fünf Zählern ist der Abstand zu den Verfolgern deutlich. Dennoch habe ich manchmal den Eindruck, dass sich die "gefühlte Platzierung" eher als "irgendwo im Mittelfeld" beschreiben lässt. Siehst Du das ähnlich?
Lena Freyaldenhoven: Ja, das sehe ich auch so.
Markus Schleipen: Worin liegt Deiner Meinung nach der Grund dafür?
Lena Freyaldenhoven: Das ist schwierig. Ich denke, eine wichtige Voraussetzung dafür, sich als echte Spitzenmannschaft zu fühlen, ist, dass sich alle Beteiligten hundertprozentig auf ihre jeweiligen Aufgaben konzentrieren können. Als Spielerin möchte ich im Training und im Spiel mein Bestes geben. Diesmal waren einige von uns jedoch gezwungen, sich in erheblichem Maße mit anderen Dingen zu beschäftigen. Egal, ob es jetzt darum ging, die Finanzierung für die Saison zu sichern oder eine unzufriedene Mannschaftskameradin neu zu motivieren. Wenn ich bedenke, dass ich neben dem Handball noch mein Studium habe, dann kommt in der Summe eben die Leistung auf dem Feld zu kurz. Anders ausgedrückt: Wir haben dieses Jahr zu häufig an der Grenze unserer Möglichkeiten agieren müssen ... und damit meine ich nicht unsere sportlichen Möglichkeiten.
Markus Schleipen: Der TV Strombach ist in diesem Jahr die Übermannschaft der Oberliga. Das Team aus dem Oberbergischen steht bereits jetzt, drei Spieltage vor Saisonende, als Meister fest. Was hältst Du für das Geheimnis des Erfolgs, und kann man dieses Rezept in der kommenden Saison auch auf den BTB übertragen?
Lena Freyaldenhoven: Strombach hat eine überragende Mannschaft, und sie spielen einen guten, schnellen und schönen Handball. Sie sind eigentlich auf jeder Position mindestens zweifach gut besetzt. Zudem haben sie mit Iljo Duketis einen sehr guten Trainer, der den Spielerinnen alles abverlangt. Außerdem stehen hinter dem Team Leute, die bereit sind, Geld in die Mannschaft zu investieren. Wenn diese drei Voraussetzungen erfüllt sind, ist so etwas auch beim BTB möglich.
Markus Schleipen: Die meisten Deiner Mannschaftskameradinnen entstammen echten Handballerfamilien, soll heißen, ihre Eltern und Geschwister sind oder waren aktive Handballer/-innen. Bei Dir ist das anders. Ist es für dich schwierig, im Kreis Deiner Familie die Begeisterung für diese Sportart zu vermitteln?
Lena Freyaldenhoven: Nein, ist es nicht. Meine Eltern und Geschwister kommen gerne Spiele von uns gucken, wenn sie Zeit haben. Wenn ich z. B. mit Bild in der Zeitung stehe, dann wird das auch sofort ausgeschnitten.
Markus Schleipen: In früheren Interviews haben wir erfahren, warum Eva Breuer "Breer" genannt wird und warum Eva Frank "Die Dicke" ist. Woher kommt Dein Doppelname "Freyaldenhoven-Michalski"?
Lena Freyaldenhoven: Das kommt von René Deitert. Er musste bei einem Spiel den Spielbericht ausfüllen und mein Nachname war ihm wohl zu langweilig und zu kurz und da hat er einfach noch "Michalski" drangehängt. Damit war die Zeile dann auch wirklich komplett ausgefüllt.
Markus Schleipen: Ich danke für das Gespräch und wünsche Dir und Deiner Mannschaft weiterhin viel Erfolg.
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Saison 1. Damenmannschaft Spielplan 1. Damenmannschaft 2007/2008 |
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