Das härteste Trainingslager der Welt
 
oder "Sch..., is dat schön hier!"
 
Erlebnisbericht von Spieler Manuel "Joe" Creutz, 18.02.04
 
Am 06.02.04 versammelten sich die alte 3. und die neue 2. Mannschaft im "Kapellchen", um von dort aus ins Trainingslager nach Uedelhoven (bei Blankenheim, Eifel) zu starten (vierseitige Fotostory mit 80 Bildern). Nachdem die Route festgelegt und schon ein paar Bierchen beseitigt waren, begann die Reise im BTB-Van und einem Opel Turbo Multivan.
 
Mit guter Musik, netten Gesprächen, ein paar Paletten Dosenbier und einer kleinen Erleichterungspause verflog die Zeit nur so wie im Fluge und schon war das Ziel erreicht: Uedelhoven! Jenseits der Zivilisation, abgeschnitten von allem. Eben genau der richtige Ort, um ein Trainingslager ohne jeglichen Medienrummel durchzuführen.
 
Schnell waren die Fahrzeuge entladen, die Zimmer des Hotels "Peppermill" (zu Deutsch: Pfeffermühle) belegt, und die Mannschaftsbesprechung konnte an der Theke weitergeführt werden. Nachdem das Abendmahl serviert und verspeist war, stand keine Übungseinheit mehr an, so dass sich alle Spieler und der nachgereiste Übungsleiter inklusive Torwart einen gemütlichen Abend gönnen konnten.
 
Die Geschlossenheit dieser Truppe spricht für sich, da alle Beteiligten beisammen blieben. Nach reichlichem Diskussionsstoff kam dann die erste überraschende Härteprüfung, die vom Wirt angesetzt wurde: Ein Krug wurde herbeigezaubert, mit viel Bier gefüllt, so dass sich jeder mal versuchen durfte, diesen zu heben und zu kosten. Dabei trennte sich dann ganz schnell die Spreu vom Weizen, und einzig bei Markus sah es so aus, als würde er aus einem Pappbecher trinken.
 
Nach diesem kräftezehrendem Akt wurde dann erst mal zur Erholung eine Runde "gemeiert". Im Verlauf des Spiels wurde dann von unserem Stürmer "Micky" goldrichtig festgestellt: "Sch..., is dat schön hier!"
 
Nicht mehr nachzuvollziehen, von wem es ausging, aber nach einer gewissen Zeit stand die nächste Prüfung an: Armdrücken! Nach vielen Gruppenentscheidungen und sehr spannenden Finalrunden musste sich im knappen Finale unser Übungsleiter Udo dem "Muskelprotz" (Markus, wer auch sonst) geschlagen geben.
 
Nach dieser Disziplin bleibt bei den "Jungen Wilden" dieser Truppe, der eine Linkshänder, also außer Wertung, der andere Linksaußen, als Rechtshänder natürlich in der Wertung, nur zu sagen: Große Klappe und nix dahinter!
 
Schließlich ging es dann weiter an der Theke zur Sache. So wie die Zeit verging, bekam man gar nicht mit, dass sich einige Leute von dieser netten Runde entfernt hatten, um ihrem Geist eine kleine schöpferische Pause zu gönnen.
 
Wie es sich aber nun mal für einen guten Teamgeist gehört, wurde schnell eine mobile Eingreiftruppe aufgestellt, die, angeführt vom Stürmer "Micky", durch die einzelnen Unterkünfte zog, um alle zum Teil doch recht sanft zu wecken und wieder zur Theke zu führen.
 
Dort unten wieder angekommen, wollte der zu dem Zeitpunkt geistig verwirrte Jürgen L. auf einen Stuhl steigen, um uns mitzuteilen, dass er wieder spielberechtigt ist. Schlecht daran war, dass keiner rechtzeitig bemerkte, dass über diesem Stuhl ein Ventilator einsam seine Runden drehte. Nach zwei Schlägen auf den Hinterkopf und einen sich etwas langsamer drehenden Ventilator stieg Jürgen L. herab vom Stuhl und stellte fest: "Aua, tut dat weh!"
 
Doch keiner von uns bleibt allein mit seinem Schmerz. So sang die Truppe angestimmt von "Timmey" das "Delzepich-Lied" für Jürgen. Nach dieser schönen Geste waren die Schmerzen weg, unser Jürgen L. konnte auch wieder lachen und sich weiter mit uns an der Theke vergnügen. Am Ende dieses anstrengenden Tages waren wir uns einig, zu Bett zu gehen, da am Samstag ja der schwere Konditionslauf anstand.
 
Am Samstagmorgen war dann das Chaos perfekt: Wahrscheinlich jugendliche Randalierer, die einen zu viel getrunken hatten, sind in der Nacht in mehrere Zimmer eingestiegen und haben sich an den Wertsachen einiger Spieler vergriffen. Es fehlten mehrere Hosen! Nach einer großen Suchaktion mit Hilfe der Kripo, deren Ermittlungen aber bis heute noch erfolglos sind, wurde das Diebesgut gefunden und den rechtmäßigen Besitzern wieder überreicht. Damit konnten dann alle gesittet frühstücken.
 
Nach dem Frühstück zog ich mich in meine Unterkunft zurück, um herauszufinden, in welcher Himmelsrichtung nun eigentlich unsere Heimat liegt. Leider erfolglos! Dadurch fehlt mir eine gute Stunde vom Tag, zu der ich nichts schreiben kann. So kam die mobile Eingreiftruppe dann auch bei mir vorbei.
 
Mit gefüllten Rucksäcken, deren Inhalt streng geheim ist, wurde dann der Konditionslauf gestartet. Nach gemütlichem Anfang ging es dann circa zehn Kilometer eine 28%ige(!) Steigung hinauf. Auf der Spitze angekommen und nach leichten Schwindelgefühlen, wurde dann einheitlich eine Zigarre geraucht und Jägermeister getrunken.
 
An unzähligen Försterhütten vorbei wollte "Tom", auch "Opa" genannt, aufgeben, hat sich kurzerhand in eine solche Hütte eingeschlossen und den Sitzstreik geprobt. Mit vereinten Kräften gelang es uns, "Tom" zu überreden, durchzuhalten und ihn aus dieser schlimmen Lage zu befreien.
 
Das war dann auch der richtige Zeitpunkt, Rast zu machen, und uns mit Wurst, Käse und Frikadellen zu stärken. Schade, dass nicht alle mit einem Messer umgehen können.
 
Mitten im Konditionslauf stellten wir fest, dass wir vom Weg abgekommen waren und uns querfeldein durch den Dschungel kämpfen mussten. Dadurch kamen wir nicht daran vorbei, den "Bach des Todes" zu überqueren. Als ob dies nicht schon schwer genug war, mussten wir einen steilen Abhang hinunter, bei dem es nicht alle auf den Füßen hielt und junge Linkshänder sich die Hände leicht aufrissen.
 
Nun wurde unsere Dynamik auf die Probe gestellt, um den Bach zu überwinden. Alles sah ganz gut aus, doch dann bekam der Spanier, unser südeuropäischer Erfolgscoach, urplötzlich nasse Füße. Wie eine Gazelle flog unser Torwart "Hebelchen" über einen umgekippten Baumstamm und überquerte mit als Erster den Bach.
 
Die Warnschilder mit der Aufschrift "Totes Holz" hat zwar jeder gesehen, aber keiner konnte etwas damit anfangen. Als nächster wollte sich "Nue" über den Baumstamm versuchen. Dabei kam heraus, dass nicht alles in dieser Truppe stimmt. "Nue" hatte die Hälfte des Baumstammes auf robbende Weise hinter sich gelassen, da führte "Hebelchen" auch schon seinen teuflischen Plan aus. Er hüpfte so lange am anderen Ende des Stammes herum, bis dieser komplett zerbrach und unser armer kleiner "Nue" wie ein Vogel ohne Flügel aus mindestens zwei Metern Höhe ins Wasser stürzte. Das war eindeutig ein Attentat.
 
Nach dem ersten Schock tauchte "Nue" dann aber, wie durch ein Wunder fast unverletzt, aus dem Wasser auf, und es ging für ihn auf die andere Seite des Baches. Gar nicht zu erkennen, wie ich selber feststellen musste, war der Stacheldraht auf der anderen Seite, mit dem auch ich dann kurzerhand Bekanntschaft machen durfte. Spätestens ab diesem Zeitpunkt stand dieser Tag unter dem Motto: "Holt uns hier raus, wir sind Stars!"
 
Nach einer kurzen Schocktherapie wurde die Trainingseinheit fortgesetzt. Gefolgt von der Stimme des Dschungels, die uns die ganze Zeit über mit einem lauten "Hallo!" verfolgte, schleppten wir uns alle angeschlagen ins nächste Dorf, Freilingen, um im Wirtshaus "Meiershof" für unser Wohlbefinden zu sorgen.
 
Dort wurde es dann auch so schön, dass wir uns dachten, hier "bleiben wir was". Unzählige Runden mit Pils, Kölsch und Ahoi-Wodka vergingen, ehe das allgemeine Stiefelsaufen begann. Hierbei musste dann einer der "Jungen Wilden" feststellen, dass sich Erfahrung nun mal bezahlt macht. Nach einem schönen "Blubb" im Stiefel, viel Bier, das daneben lief, einem mit Bier getränktem Pulli und einem kurzen Fluch meinerseits, ging es dann aber fröhlich weiter.
 
Kurzerhand übernahm "DJ Timmey" das Kommando an den Turntables, und die Party ging so richtig los. Mit viel Gesang ("..da sönd wör dabei...") und natürlich viel Bier kam dann tolle Stimmung auf, bei der sogar "Bügel" seine Hose verlor, zumindest zur Hälfte. Oder hatte da jemand nachgeholfen? Und überhaupt, wie kamen die Ahoi-Aufkleber auf seine Pobacken? Bis zum Schluss wurde dann auch noch die Qualifikation für die WM 2006 im Tischfußball ausgetragen; leider weiß keiner mehr so genau, wer der Sieger war.
 
Um dann noch rechtzeitig zum Abendmahl zu erscheinen, wählten wir den gemütlicheren Weg und fuhren im Konvoi zurück ins Hotel. Nach einem leckeren Abendessen wurde weiter gefeiert. Einzig "Nue" waren die Strapazen des Tages anzumerken, da er sich direkt nach dem Essen erholen musste, was allerdings auch verständlich war nach dem feigen "Anschlag" am Bach.
 
Bei einer netten Gesprächsrunde an der Theke wurden die jugendlichen Randalierer vom Vorabend ausgemacht. Daraufhin verbündeten sich einige von uns und räumten in einer "Nacht- und Nebelaktion" auf professionelle Weise die Unterkunft vom Übeltäter. Bett, Decken, Kissen, Licht, Luft und Zahnbürsten waren in kürzester Zeit nicht mehr vorhanden. Leider hatte keiner von uns mit dem hohen IQ vom "Hebelchen" gerechnet, der uns zu einem späteren Zeitpunkt alle in ein Zimmer lockte und uns dort ohne Bier einfach mal einsperrte. Das waren die härtesten Minuten des ganzen Wochenendes.
 
Nachdem wir vom Hotelpersonal endlich befreit wurden, konnten wir uns auch wieder an die Theke gesellen. So, wie wir dort standen – "Bügel" immer noch mit seiner halben Hose – dachte er sich, geteiltes Leid ist halbes Leid. So verlor schließlich "Timmey" seine Boxer-Shorts. Was aber für ihn zum Vorteil wurde, da später die Karnevalsjecken aus Uedelhoven zu uns stießen und "Timmey" einen "neuen Freund für's Leben" gefunden hatte.
 
Nach einer schmackhaften Runde Meiern, vielen U-Booten und anderen fiesen Sachen traten dann die ersten Ermüdungserscheinungen auf. Sofort war die mobile Eingreiftruppe wieder zur Stelle. So wurde dann weiter getrunken bis der Wirt gegen drei Uhr leider die Theke schließen musste.
 
Aber ein harter Kern aus zwei Linksaußen-Stürmern, einem Verteidiger und einem südeuropäischen Erfolgscoach war das noch nicht genug, und so traf man sich in einem Zimmer bei Käse, Wurst, Frikadellen und ein paar Dosenbier. Zusammen versuchten wir, bei allen anderen den Kampfgeist zu wecken, mussten aber feststellen, dass da nix mehr ging. So blieb es in dieser gemütlichen Gruppe bei einer netten Gesprächsrunde, bis das Bier alle war.
 
Am Sonntagmorgen schneite es, und mit dieser schönen Aussicht schmeckte das Frühstück noch besser, wobei es wie jeden morgen Kölsch und Pils mit Kaffee gab. Nachdem die Taschen gepackt waren und wir uns vom Wirt verabschiedet hatten, traten wir die Heimreise an.
 
Mit einem Endspurt wurden die letzten Reserven während der Fahrt aufgetrunken. Angekommen in Burtscheid, vergnügten wir uns erst einmal mit Pizza und leckerem Pils, bevor wir dann in den für uns extra abgesperrten "S-Block" pilgerten, um unsere 1. Mannschaft gegen die vermeintliche Hammer Übermacht aus der Regionalliga zu unterstützen. Nachdem unsere Erste die Sensation dann noch in den letzten Sekunden schaffte, kochte die Stimmung in der Halle.
 
Leider gab es zum Schluss noch Ausschreitungen, die Verletzungen mit sich führten. Derzeit laufen die Untersuchungen, die ergeben müssen, ob der S-Block geschlossen wird. Zum Ausklang vom Trainingslager zog es dann noch einige ins "Kapellchen".
 
Abschließend ist festzustellen, dass bei keinem einzigen Konditionsmängel vorhanden sind. Das "Trainingslager" war ein voller Erfolg, und wir freuen uns jetzt schon auf die nächste "Übungseinheit". (mcz)
 
80 Fotos vom "Trainingslager" Uedelhoven Anfang Februar 2004 (21.04.04)
Info zur 2. Herrenmannschaft
Spielplan 2. Herrenmannschaft 2003/2004
Saison Senioren
Trainingszeiten Senioren
 
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