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Nachwuchs-Banditas unterliegen starkem Gegner – Aus erst im WHV-Halbfinale
Spielbericht von Thomas Hentz, 12.05.14
Vor einer (über-)mächtigen Aufgabe standen die wC1-Nachwuchs-Banditas am späten Sonntagnachmittag im Gillesbachtal. Für den Einzug ins Finale hätten sie die Gäste aus Unna mit zehn Toren schlagen müssen, um die hohe 18:28-Niederlage im Halbfinal-Hinspiel wett zu machen.
Nach 55 Sekunden gingen die BTB-Mädels mit 1:0 in Front – es sollte die letzte Führung bleiben. Denn kurz danach hatte sich die Deckungsreihe des Königsborner SV schon gefunden. Fortan liefen sich die Mittelrheinmeisterinnen immer wieder im aufmerksamen und körperlich überlegenen Unnaer Abwehrbollwerk fest. Viel zu selten wurde die überraschende Idee, sprich die schnelle Kombination zum erfolgreichen Abschluss gefunden.
Auf der anderen Seite demonstrierten die Westfälischen Vizemeisterinnen, wie man eine (zu) offensive Abwehr aushebelt: mit eingeübten Laufwegen, exakt getimten Pässen und zielgenaue Würfen. Allzu oft sah sich BTB-Torfrau Mara Fischer frei durchgebrochenen KSV-Angreiferinnen gegenüber.
Folgerichtig erhöhten die Gäste auf 8:4 (15.). Zwar rackerten sich die Jung-Banditas noch mal auf 6:8 (17.) und 7:10 (22.) heran, aber schon beim Pausenstand von 7:12 zeichnete sich ein deutlicher Ausgang ab – etwaige Hoffnungen auf einen Endspiel-Einzug waren im Aachener Lager schon lange perdu.
Dessen ungeachtet, kämpften die Aachener Mädels nach der Pause für gute zwölf Minuten aufopferungsvoll; der 9:16-Rückstand drei Minuten nach dem Seitenwechsel war fast wie ein Weckruf. Alles in die Waagschale werfend, schlossen sie, phasenweise schön kombinierend, mit einem 6:2-Lauf zum 15:18 (37.) auf – und bezahlten dafür in den verbleibenden Minuten teuer.
Während den Mädels des BTB-Trainerduos Manu Flohr und Jan Schouren die Kräfte samt Konzentration zusehends schwanden, konnte KSV-Coach Martin Prasch aus seinem 13-Mädchen-Kader gleichwertig durchwechseln. Nach einem 7:1-Lauf der Westfalen mit mehreren Kontern zum 25:16 (47.) drohte den Gastgeberinnen eine ebenso hohe Niederlage wie im Hinspiel, die aber mit zwei Toren zum 18:25 (49.) abgewendet werden konnte.
Am Ende stand 18:27 auf der Anzeigetafel und damit der hochverdiente Finaleinzug des Königsborner SV, dem klar besseren Team in beiden Semifinals, fest. Den KSV-Mädchen wünschen wir viel Erfolg im Kampf um den Westdeutschen Titel, bei dem sie auf den TV Aldekerk treffen werden, der sich knapp gegen die HSG Schwerte/Westhofen durchsetzte.
Unseren Nachwuchs-Banditas sei noch einmal eine tolle Saisonleistung bescheinigt. Wer ihnen im letzten September die Mittelrheinmeisterschaft und dieses WHV-Halbfinale vorhergesagt hätte, den hätte man sicher für verrückt erklärt. Für die im Herbst startende HVM-Oberliga ist unsere wC1-Jugend quasi als Bonbon für ihre Erfolge gesetzt, d. h. ohne Qualifikation spielberechtigt.
Nur für die Spielerinnen, die in die neue weibliche B-Jugend des BTB Aachen aufsteigen, steht trotz der kraftraubenden Play-off-Spiele schon am kommenden Samstag das einzige Aachener Qualifikationsturnier in der Neuköllner Straße an. Dort und in der neuen Saison viel Erfolg, Mädels, haltet zusammen und macht uns weiterhin so viel Freude! (th)
Torfolge: 1:0 (0'55''), 1:2 (5'25''), 2:2 (7'10''), 2:4 (8'15''), 3:4, 3:5, 4:5 (11'24''), 4:8 (14'29''), 6:8 (16'01''), 6:10 (18'40''),
7:10 (21'11''), 7:12 (24'20'') (Halbzeit)
7:13, 8:13, 8:14, 9:14 (26'59''), 9:16 (28'02''), 12:16 (31'07''), 12:17, 13:17 (32'36''), 13:18, 15:18 (36'31''), 15:21 (39'03''),
16:21 (40'00''), 16:25 (46'05''), 18:25 (48'04''), 18:27 (49'58'') (Endstand)
Siebenmeter: 3/2 : 1/1
Zeitstrafen: 0 : 2 Minuten
Schiedsrichter: Yassin Velasco (TuS Dollendorf) / Max Wessendorf (TSV Bonn rrh.)
DJK-BTB Aachen wC1: Mara Fischer (1/0) – Lilli Rämisch (5), Lina Fritschi (5/1), Katharina Haumann (2), Barbara Siek (2), Milena Getto (1), Merle Stransky (1), Lara Uhl (1), Charlotte Rothe (1/1), Hannah Jansen, Lynn Krammer, Hanna Rom – Manu Flohr, Jan Schouren
Königsborner SV wC: Kira Remmert (2/1), Marie Einhoff (1/0) – Anna Haase (6), Johanna Plett (4), Gina Saarbeck (4), Annika Tebbe (4), Anna Hering (2), Lea Van de Zand (2), Carolin Weinkopf (2), Svea Bruehl (1), Emily Sommer (1), Anna Hofmeijer (1/1), Caroline Engelhardt – Martin Prasch, Till Schäfer
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