"Die Jungs sind BTB's Zukunft"

AACHEN. Das Beste sparte sich der neue Mittelrheinmeister bis zum Schluss auf. Mit einem gekonnten "Doppel-Kempa" hebelte die B-Jugend des BTB Sekunden vor dem Abpfiff die Abwehr des VfL Gummersbach aus und traf zum 24:24-Endstand. Da hielt es auf der Bank und auf der picke-packe vollen Tribüne schon niemanden mehr auf den harten Planken. "Standing ovations" begleiteten die letzten Aktionen. Gummersbach kam nach dem Ausgleichstreffer gar nicht mehr zum Gegenstoß. Das Schiedsrichter-Gespann Lutz Ickler (Solingen) und Heiko Schnaar (Hamm) setzte dem Rückspiel um die Mittelrhein-Meisterschaft mit einem energischen Pfiff ein Ende. "Mittelrheinmeister, Mittelrheinmeister, hey, hey", skandierten die Jungs, lagen sich in den Armen und warfen ihren Torwart Peer Dosch in die Luft, der mit einer Handvoll erstklassiger Paraden nie einen Zweifel hatte aufkommen lassen, dass sich der BTB nach dem 28:23-Hinspielsieg die Butter nicht mehr vom Brot nehmen lassen würde. Danach gab's Medaillen vom Verband und ein Blech Siegerkuchen, den die Mutter von David Bökmann spendete. Im Halbfinale um die Westdeutsche Meisterschaft wartet nun Dortmund. Der Termin steht noch nicht fest. Sollte auch das Spiel gewonnen werden, stünde der BTB im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft. "Unter den besten acht Mannschaften Deutschlands", ließ sich der Sportliche Leiter, Rudi Schröder, genüsslich auf der Zunge zergehen. "Damit haben wir gezeigt, dass wir mit den Top-Teams aus Dormagen oder Gummersbach nicht nur auf Augenhöhe sind, sondern noch etwas darüber", bewertete er das Geschehen als "Riesenerfolg". "Die Jungs sind BTB's Zukunft. Das war heute mindestens so schön anzuschauen wie ein Spiel des Regionalliga-Teams." Nervenanspannung Trainer Andreas Heckhausen fand bei aller Freude schnell zum Analytischen zurück. "Es war wie im Hinspiel eine hohe Nervenanspannung bei beiden Teams zu spüren, die wir schneller ablegen konnten. In der zweiten Hälfte sind wir dann in Lethargie verfallen und haben eine Reihe hochkarätiger Chancen vergeben." Aber er fand auch die positiven Seiten der Partie. "Drei Spieler hatten unter der Woche noch Grippe. Aber Gummersbach hatte nie die Chance, unseren Fünf-Tore-Vorsprung aus dem Hinspiel wettzumachen." Nach dem Pausenpfiff hatte es BTB sogar in der Hand, auch das Rückspiel für sich zu entscheiden. Der 16:15-Pausenstand wuchs zu einem 18:15 (29.). In der Folge zeigte aber auch Lukas Puhl im VfL-Kasten, dass er sich vor der Leistung Peer Doschs nicht zu verstecken brauchte. Mit 19:18 führte der Gast nach langer Zeit wieder (37.) Das war's aber auch. Mehr als ein Tor konnte sich kein Team absetzen. Auch in Unterzahl gab es kaum Lücken in den Reihen. "Die Vorbereitung hat sich ausgezahlt", resümierte Heckhausen schließlich. Ob er Trainer bleibt, ist aber noch unklar. "Man hat noch nicht mit mir gesprochen. Aber ich hoffe, vor Ostern kommt es noch zu einer Entscheidung."