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Mit Galavorstellung soliden 7-Tore-Vorsprung erkämpft
Spielbericht von Thomas Hentz, 01.03.15
Rund 300 begeistert mitgehende Zuschauer sahen am frühen Samstagnachmittag ein rasantes Finalhinspiel um die Mittelrheinmeisterschaft. Die Nachwuchs-Banditas als Tabellenzweiter trafen auf die Mädchen des HSV Troisdorf, die die reguläre Saison als Spitzenreiter mit 25:3 Punkten ebenso dominiert hatten wie ihr Halbfinale mit 32:18 (16:8) gegen den VfL Gummersbach.
Vor einer "roten Wand" aus ca. 100 HSV-Anhängern auf den Rängen erwischten die Gäste den besseren Start, als sie sich auf 5:3 (8.) absetzen konnten – wobei Aachen bis zum 3:3 (7.) schon zwei Strafwürfe ausgelassen hatte. Doch dann fand sich die BTB-Abwehr, indem sie das zuvor viermal ausgenutzte Loch auf der rechten Seite stopfte und immer energischer Druck auf den Ball ausübte. Folgerichtig war nach dem 5:5-Ausgleich das 5:6 (10.) die letzte Troisdorfer Führung der Partie.
Mit einem 7:1-Lauf zum 12:7 (20.) stellten die Burtscheiderinnen klar, wer die Chefinnen im Gillesbachtal sind. Über alle Positionen griffen sie mit viel Tempo an. Immer wieder stachen die von den Trainerinnen Manu Flohr und Judith Keulers glänzend eingestellten BTB-Mädels auf schnellen Beinen in die großen Lücken der HSV-Abwehr und kamen so frei zum Abschluss. Und zwischen den Aachener Pfosten kaufte Mara Fischer gerade in dieser Phase mit exzellenten Paraden in Serie einer Gästeschützin nach der anderen den Schneid ab. Mit 14:10 ging es leistungsgerecht in die Kabinen.
Hellwach begannen die BTB-lerinnen den zweiten Abschnitt. 17:10 stand nur 150 Sekunden nach Wiederanpfiff auf der Anzeigetafel. In der Folge zeigten erst mal die Gäste mit gefälligen Kombinationen, was sie drauf haben. Doch ab dem 18:14 (33.) fanden die Aachenerinnen wieder ihren Rhythmus. Lea Flohr markierte alle ihre drei Tore binnen sechs Minuten, und Regisseurin Lina Fritschi lief zu ganz großer Form auf, nicht nur, weil sie mit neun Treffern torhungrigste Akteurin der Begegnung werden sollte. Auch in der Abwehr leistete sie vorbildlich kraftraubende, aber wertvolle Arbeit.
Über 22:16 (36.) und 24:17 (41.) wuchs der Vorsprung des BTB-Teams auf 27:19 (44.) an – die höchste Führung. Immer fahriger wurden die Aktionen der HSV-Mädchen, auch weil sie zuerst dem immensen Tempo, das die BTB-Mädels vorgelegt hatten, Tribut zollen mussten. Auch die Gastgeberinnen verloren in den Schlussminuten mit der Luft ein bisschen ihre spielerische Linie, kamen dafür mit 29:22 erschöpft, aber vollends glücklich über die Ziellinie. Die BTB-Anhänger feierten ihre Nachwuchs-Banditas mit Standing Ovations für die Galavorstellung – Mädchenhandball vom Besten, was man im Gillesbachtal in den letzten Jahren hat sehen können. Und erfreulicherweise auf ebenso hohem Niveau hatte die Leistung der beiden jungen Schiedsrichterinnen gelegen.
Der klare Sieben-Tore-Vorsprung ist eine Hausnummer, aber sicherlich kein gemütliches Ruhekissen für das Rückspiel in zwei Wochen. Denn die Mädels des HSV Troisdorf werden dann gewiss alles in die Waagschale werfen, um diesen Rückstand zu egalisieren. Doch mit einer ähnlichen Leistung wie gestern muss Manu Flohrs Schützlingen auf der Mission Titelverteidigung selbst vor einer großen Kulisse nicht Bange werden. (th)
Spielverlauf: 1:0 (0'51''), 1:2 (2'25''), 2:2 (4'38''), 2:3, 3:3 (6'25''), 3:5 (7'49''), 5:5 (9'02''), 5:6 (9'26''), 8:6 (12'19''), 8:7,
12:7 (19'40''), 12:8, 13:8, 13:9, 14:9 (23'38''), 14:10 (Halbzeit)
17:10 (27'30''), 17:12 (30'42''), 18:12 (31'04''), 18:14 (32'19''), 19:14, 19:15, 20:15, 20:16 (34'25''), 22:16 (35'50''),
22:17, 24:17 (40'29''), 24:18, 25:18, 25:19 (41'29''), 27:19 (43'14''), 27:20, 28:20 (48'09''), 28:22 (49'08''), 29:22 (49'18'') (Endstand)
Siebenmeter: 4/1 : 4/3
Zeitstrafen: 4 : 2 Minuten
Schiedsrichter: Sophia Janz / Rosana Sug
Zuschauer: ca. 300
BTB Aachen: Mara Fischer (4/1) – Lina Fritschi (9/1), Sophia Cormann (7), Merle Stransky (4), Lea Flohr (3), Anna Keuken (2), Charlotte Rothe (2), Barbara Siek (2), Chelsea Buttau, Cara Weyres, Sarah Emrulai, Hannah Jansen – Manu Flohr (Trainerin), Judith Keulers (Co-Trainerin)
HSV Troisdorf: Marijke Niederbremer (3/2), Marie Holtwick (1/1) – Merit Müller (4), Katharina Page (4), Svenja Pütz (4), Lara Luzak (3/3), Joline Decker (2), Anja Morawiec (2), Helen Zehrer (2), Sarah Backeshoff (1), Feyza Akkus, Johanna Heister, Svenja Sanders, Katja Schmitz,
Klara Tielmann – Carina Steinert (Trainerin), Katharina Struß (Trainerin), Jennifer Real (Co-Trainerin), Klaus Steinert (Betreuer)
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